Veröffentlicht am: 19 März 2009

Unternehmerfrühstück mit Fachvortrag

 „Liquidität zu allen Zeiten“

Betriebswirt Nikolaus Böhle gab Unternehmern Tipps zum Umgang mit der Wirtschaftskrise

LIPPSTADT   Betriebswirt, Bankkaufmann, ehemaliger Bankvorstand, Wirtschaftsmediator, geprüfter Rating-Advisor und Geschäftführer - es ist nicht einfach, die genaue Berufsbezeichnung von Nikolaus Böhle zu definieren, der am Dienstag beim Unternehmerfrühstück der Interessengemeinschaft Unternehmen Wasserturm zu Gast war. „Ich fasse es mal als Unternehmensberater zusammen“, begrüßte der erste Vorsitzende Christoph Barnstorf-Laumanns den Besucher aus Horn bei Detmold, der in den Räumen der Firma Pro Office Document in Lippstadt den Unternehmern zahlreiche Tipps gab, um erfolgreich durch die Zeit der Finanzkrise zu kommen. Außerdem stellte Pro-Office-Geschäftsführer Andreas Kolmer den Anwesenden das neue Gebäude seiner Firma in der Hansastraße vor.

Zu Beginn bröselte Böhle die Entstehung der Finanzkrise auf. In den USA sei in den letzten Jahren „auf Teufel komm raus“ gebaut worden. Millionen Amerikaner hätten sich den Traum vom eigenen Haus erfüllt - darunter auch viele, die den Kredit nicht zurückzahlen konnten. Diese Kredite seien zu Wertpapieren transferiert worden, wobei „gute und schlechte“ Schuldner vermischt wurden. Die Banken hätten die Papiere gekauft und „so wurde der toxische Kram um die Welt getragen“.
Böhle stellte zwei Szenarien auf, wie die Wirtschaftkrise ausgehen könnte: Zum einen eine „Kernschmelze“ des Finanzsystems mit Pleiten und Massenentlassungen. Das zweite Szenario sieht keinen Totalzusammenbruch vor, da die Notenbanken viel Geld in den Markt „pumpen“ würden - auch wenn er dieses Szenario für wahrscheinlicher hält, befürchtet Böhle dadurch eine neue „Blase“ - eine hohe Inflationsrate.

„Liquidität zu allen Zeiten bewahrt vor Ärger und vor Pleiten“ - dieses oberste Gebot gab Böhle den Unternehmern mit auf den Weg. Dabei betonte er sowohl die Bedeutung einer hohen Eigenkapitalquote, also auch die Erstellung eines Liquiditäts- und Rentabilitätsplanes. Außerdem forderte Böhle von den Unternehmern die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen: „Entscheiden Sie, auch wenn es mal daneben geht. Der entscheidungsarme Unternehmer ist der Verlierer.“ Außerdem erklärte er, wie Bankgespräche vorbereitet und geführt werden.

Abschließend gab er noch einige Tipps: „Ich würde mein Geld in Gold investieren, oder auch in gute Immobilien.“ Und in die Zukunft der eigenen Kinder - dem Know-how von morgen.


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